Hofübernahme von heute auf morgen
Seit etwa 20 Jahren bewirtschaftet die Familie nun den „Grafe“, einen der ältesten Höfe am Hochplateau. Dass Elisabeth und Anton Lechner einmal den Hof bewirtschaften würden, stand schon vorher fest. Durch eine plötzliche Erkrankung des Vaters der Hofbesitzerin musste die junge Familie den Hof aber von heute auf morgen übernehmen und Elisabeth Lechner ihren Beruf aufgeben.
Gerade die ersten Jahre waren nicht einfach. „Der alte Hof war nicht mehr zeitgemäß. Wir mussten ein neues Wohnhaus errichten, einen neuen Laufstall bauen und Maschinen kaufen. Zudem haben wir den Viehbestand vergrößert, um den Hof im Vollerwerb führen zu können“, erklärte Elisabeth Lechner. Die Investitionen waren eine gute Entscheidung, wie sich heute zeigt: Der „Grafe“ ist mittlerweile ein moderner und wettbewerbsfähiger Viehwirtschaftsbetrieb. Zudem wird Urlaub auf dem Bauernhof angeboten. Bauer Anton arbeitet nebenher noch als Vertreter.

Gutes Miteinander
Dass der Grafhof einer der nur mehr wenigen Viehwirtschaftsbetriebe in Natz ist, stört die Familie nicht. Mit den Obstbauern gibt es ein gutes Miteinander. Für Elisabeth und Anton Lechner stehen Apfelanbau und Milchviehwirtschaft nicht in Konkurrenz, sondern sie profitieren voneinander. „Die Obstbauern holen bei uns Gülle ab, um die Apfelbäume zu düngen. So wird ein großer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit unternommen.“ Auch mit dem Pflanzenschutz im Obstbau ist es unproblematisch. „Wir sprechen uns ab und jeder respektiert die Arbeit des Anderen“, sagt Anton Lechner. So werden Probleme von vorneherein vermieden und eine gute Nachbarschaft garantiert.