In kaum einem Südtiroler Weinbaugebiet dominiert eine einzige Sorte so sehr wie der Blauburgunder in Mazon. Ebenso ungewöhnlich ist der Ansitz Barthenau.
Die Hügellandschaft von Mazon bietet einen herrlichen Ausblick: Wie auf einem Servierteller präsentiert sich unten das Unterland, heroben breiten sich wie gemalt die sauber gezogenen Rebzeilen in alle Richtungen aus.Das war nicht immer so. Früher wechselten sich Streuobst, Mischwald, Ackerbau und Tabak mit Rebbau ab. Hand in Hand mit der Entwicklung zu einer hochprofessionellen Weingegend geht der zuerst zaghafte, dann immer rasantere Siegeszug des Blauburgunders. Schon um 1880 erkannten Pioniere, wie sehr sich die Ostlage mit kühler Abendsonne und dem milden Gardasee-Wind „Ora“ für die empfindliche Traubensorte eignet. Doch die Produktion blieb begrenzt und elitär. Erst seit Mitte des 20. Jahrhundert stellten die Bauern, sich auf die Pionierarbeit von Paolo Foradori stützend, allmählich auf Weinbau um. Das Hochplateau oberhalb von Neumarkt etablierte sich alsbald als das Weinbaugebiet in Südtirol und Italien für ausdrucksvolle und elegante Blauburgunder von internationalem Format.
Stattlicher Gutshof
Ein Beispiel für diese Geschichte ist der Ansitz Barthenau, Hauptgastgeber des heurigen Bauernhof-Sonntags. Ludwig Barth zu Barthenau aus Rovereto, Chemieprofessor in Wien, hatte das Gut 1860 erworben. Wohl angeregt von Erzherzog Johann, testete er den Blauburgunder auch in Mazon. Heute gehört der Ansitz zum Weingut Hofstätter der Familie von Martin Foradori Hofstätter. Es ist kein typischer Südtiroler Bauernhof, wo die Besitzer selbst die Arbeit im Feld verrichten. Zum Betrieb gehören sieben Höfe auf beiden Talseiten, davon einer im Trentino. Die 850.000 Flaschen pro Jahr stammen aus Trauben von über 50 Hektar eigenen Flächen und Zukauf von weiteren 70 Hektar. „Bei dieser Größe braucht es Spezialisierung“, sagt Foradori Hofstätter, „Bei mir laufen die Fäden zusammen.“ Er organsiert Vermarktung und Betrieb. Im Weinberg sorgt Betriebsleiter Michael Vaja mit seinen zwei Mitarbeitern Fabian Hafner und Remo Rossi sowie vielen Saisonarbeitskräften dafür, dass Reben und Trauben gedeihen. Die Betriebsphilosophie ist, die technischen Möglichkeiten mit Spezialmaschinen voll zu nutzen, aber gleichzeitig auf Einklang mit der Natur zu achten. So verzichtet man auf Herbizide, düngt mit Kuhmist und macht jährlich Einsaaten. Vaja sind auch Kulturlandschaft und Biodiversität wichtig: „3000 einheimische Sträucher haben wir als Hecken gepflanzt.“
Rundwanderung am Bauernhof-Sonntag
Wie der Landstrich insgesamt eng miteinander verwoben ist, davon können sich die Besucher des Bauernhof-Sonntags bei einer Rundwanderung selbst überzeugen: von seiner Produktion, seinen Bauersleuten und seiner Kultur. So bieten das Weingut Gottardi von Alexander Gottardi und der Brunnenhof von Kurt Rottensteiner Führungen durch Weinberge und Keller sowie eine kleine Verkostung der edlen Tropfen an. Auch die malerisch zwischen den Weinbergen gelegene romanische Michaelskirche erinnert mit einem Bildnis des Heiligen Urban, dem Schutzpatron der Winzer, an die uralte Weinbautradition.
Martin Foradori, Kurt Rottensteiner und Alexander Gottardi (v. l.)
23 ha
Weinbau
gehören zum Ansitz Barthenau
80%
Blauburgunder
850.000
Flaschen Wein pro Jahr
produziert das gesamte Weingut Hofstätter
3.000
einheimische Sträucher
wurden als Hecken gepflanzt
Programm
10 Uhr
Hl. Messe in der Kirche zum Erzengel Michael von Mazon
anschließend Einzug zum Ansitz Barthenau und Festeröffnung
Ansitz Barthenau
ab 11.30 Uhr (alle 2 Stunden):
Blauburgunderverkostung (gegen Bezahlung: Betrag wird dem BNF gestiftet)
ab 11.30 Uhr (stündlich): Weinbergbegehungen
Weingut Gottardi
12.30, 14.30 und 16 Uhr:
Kellerbesichtigung mit Weinverkostung (gegen Bezahlung: Betrag wird dem BNF gestiftet)
Bioweingut Brunnenhof
12.30, 14.30 und 16 Uhr:
Weinbergbegehung, Kellerbesichtigung, Weinverkostung (gegen Bezahlung: Betrag wird dem BNF gestiftet)
Ganztägig 11.30–18 Uhr beim Ansitz Barthenau
- Erklärungen der Fassbinderei Mittelberger
- Erklärung und Vorführung der Rebveredelung durch die Rebschule Gutmann aus Tramin
- Bauernmarkt
- Kinderprogramm gestaltet von Tagesmüttern der Sozialgenossenscaft „Mit Bäuerinnen lernen – wachsen – leben“
- Streichelzoo beim Ansitz Barthenau
- Verköstigung durch die bäuerlichen Vereine
Beschilderte Rundwanderung ab Ansitz Barthenau oder vom Platzl in Mazon zum Weingut Gottardi, zum Brunnenhof und zur Hofschenke Kuckuckshof (dort Streichelzoo), Dauer: ca. 25 Minuten
Musikalische Umrahmung durch die Böhmische von Salurn und Ziehharmonikaspieler
MENÜ
• Gulasch mit Knödel oder Polenta
• Polenta mit Hauswurst oder Käse
• Südtirol Burger
• Speckbrettl
• Südtiroler Käseteller
• Apfelkiechl
• Strauben
• Getränke: Mazoner Weine, Bier, Säfte
Anfahrt zum ANSITZ BARTHENAU
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Mit dem Bus/Zug
Zuglinie 100 Brenner-Bozen-Verona (Haltestelle Neumarkt/Tramin), Buslinie 120 Bozen-Salurn, Citybus Neumarkt ab Zugbahnhof
Mit dem Auto
Parkmöglichkeit beim Alps Coliseum (1. Parkplatz), sobald dieser Parkplatz voll ist, auch gegenüber M-Preis (2. Parkplatz); Shuttle ab 1. Parkplatz beim Alps Coliseum (und evtl. ab 2. Parkplatz)
Zu Fuß
Beschilderung ab Neumarkt für Wanderer im Ortszentrum von Neumarkt beim Seeberhof-Geigerhäusl, und beim Gasthof Rauscher in der Oberen Vill für die Spazierwege Schlossweg oder Lochmühle
Kontakt
Fam. Foradori Hofstätter, Gebirgsjägerstraße 8, 39052 Neumarkt / Mazon
info@hofstatter.com, www.hofstatter.com