Deine Heimat.
Dein Südtiroler Bauer.
Deine Landschaft.

Meine Wiesen sind nicht nur für meine Kühe da.

Matthias Ploner,

Bergbauer in Lajen. Er bearbeitet 12 Hektar Wiesen und erwirtschaftet damit nicht nur Heu für seine Kühe, sondern leistet auch einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Südtiroler Kulturlandschaft.

Dein Erlebnis

Reportage

Der Bauer mit der E-Bike-
und Globuli-Philosophie

Matthias Ploner, der Bio-Bergbauer in Lajen, fährt täglich mit dem E-Bike von seiner Wohnung zu seinem Hof. Das gehört zu seiner Grundeinstellung und verträgt sich besser mit seiner Philosophie. Die ist nämlich ganz klar bei der Natur und bei der Umwelt beheimatet. Und das merkt man sofort, wenn man seinen Stall betritt. Dort genießen seine Kühe einen wunderbaren Ausblick. Das wollte er so und ließ sich auch vom Architekten beim Bau nicht davon abbringen. Beim Stall von Matthias Ploner sind die komplette Vorderfront und die Stalltüre immer offen, zu jeder Tages- und Jahreszeit. Das passe seinen Kühen wahnsinnig gut so. „Es taugt ihnen, wie’s sie’s hier haben“, erzählt Matthias voller Begeisterung. Und man kauft sie ihm sofort ab, seine Leidenschaft für die Tiere, den Hof und die Landwirtschaft.Matthias Ploner ist in Lajen, einem sonnigen Dorf am Eingang des Grödnertales, auf 1.100 Meter Seehöhe aufgewachsen. Dort standen sein Elternhaus und der alte Hof, mit einer Metzgerei, die sein Vater und sein Bruder noch immer betreiben. Auf dem Hof ist er groß geworden, der tätowierte Harleyfahrer. Es gab dort schon immer Kühe, und eben die Metzgerei. Bis sich im Jahre 2000 sein Vater und sein Bruder entschieden, den Hof aufzulassen, um die Metzgerei zu vergrößern. Die Wiesen wurden verpachtet und Matthias ging nur noch seinem erlernten Beruf als Bäcker nach.

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Zurück zur eigenen Geschichte

Matthias war zu der Zeit über die Entscheidung seiner Familie ganz froh. Er hatte damals kein Interesse am Hof, verdiente als Bäcker gutes Geld und war zufrieden. Bis der Stress und der Leistungsdruck ihm zu viel wurden und seine Liebe zu Tieren ihn zurück zur Landwirtschaft brachte. Aber er wollte es anständig machen, den Bauernberuf. Dafür mussten Investitionen getätigt werden - denn alles, was er hatte, waren die Wiesen, die er vom Vater bekommen hatte. Er musste also einen Stall bauen und Traktor sowie Mähwerk und Kreisler und zusätzliches Gerät anschaffen. Von damals waren ja nur noch ein paar Rechen und Gabeln da. Und ein 30 Jahre alter Transporter.

Zurück zur eigenen Geschichte

Ein Wellnesstempel für die Kühe

Matthias wollte einen Stall haben, der auf die Bedürfnisse der Tiere zugeschnitten ist. In dem Stall sollten sich die Kühe wohl fühlen und ohne Leistungsdruck qualitativ hochwertige Milch produzieren. Also fuhr er herum, sah sich Ställe an und beauftragte einen Architekten, den Bau nach seinen Vorstellungen umzusetzen. Anfänglich wurde er dafür kritisiert. Aber Matthias blieb seiner Philosophie treu: Wenn eine Kuh frische Luft und Bewegung hat, dann geht es ihr gut. Und wenn es der Kuh gut geht, gibt sie gute Milch.
Im modernen, Elektrosmog freien Laufstall befinden sich im hinteren Teil die Kälber, im vorderen, offenen Bereich liegen die 16 Kühe und strecken ihre Köpfe in die Sonne. Sie haben zwei Hektar Wiese für sich und können raus, wann immer sie wollen. Pinzgauer – eine in Südtirol nicht sehr verbreitete Rasse - das sind die Tiere von Matthias Ploner.

Ein Wellnesstempel für die Kühe

Arbeiten mit Leidenschaft

Matthias steht jeden Tag um Viertel nach Vier auf und fährt mit dem E-Bike zum Hof. Er will keinen Stress in seinem Stall, denn den Stress bekommen die Kühe mit. Wenn Matthias unter Zeitdruck ist und mal schnell weg muss, merken das die Tiere und werden nervös. Matthias tut, was er gerne tut. Er liebt seinen Beruf als Bauer und die Arbeit mit den Tieren, zu denen er eine enge Bindung hat. Er kennt jede Kuh und ihre Bedürfnisse, es gibt sogar eine, die ihm auf Schritt und Tritt folgt. Es herrscht Ruhe im Stall von Matthias, beim Melken und sonst auch. Die Tiere vertrauen ihm und sträuben sich auch nicht, wenn sie auf einen LKW verladen werden.

Arbeiten mit Leidenschaft
Arbeiten mit Leidenschaft

Natürliche Produktion in Bio-Qualität

Matthias Ploner war in Lajen die treibende Kraft, dass vom Dorf aus Bio-Milch in die Weiterverarbeitung geliefert wird. Derzeit sind es fünf Bauern aus Lajen, die Bio-Milch produzieren. Und die Dorfbevölkerung findet das gut, ist sensibilisiert für Bio-Qualität und kauft bewusst Bio-Milch, weil sie aus dem eigenen Dorf stammt.
Matthias behandelt seine Tiere soweit es geht selbst homöopathisch. Er arbeitet mit Globuli und angesetzten Bakterien für die Verdauung der Kühe. Dazu hat er Kurse besucht, viel gelesen und immer wieder Fachleute bei sich am Hof. Ausbildung und Fortbildung seien das Um und Auf auf dem Gebiet, sagt er.

Verantwortung für Landschaft und Zukunft

Matthias möchte seinem Sohn und seiner Tochter – wenn sie wollen – einen guten Betrieb übergeben, mit dem die Kinder etwas anfangen können. Seine Verantwortung als Bauer sieht Matthias aber nicht nur seinen Kindern, sondern der ganzen Bevölkerung gegenüber. Er legt Wert auf eine nachhaltige Bodennutzung und es ist ihm wichtig, den Nährstoffkreislauf aufrecht zu erhalten. Mit der Bewirtschaftung seiner 12 Hektar Wiesen schafft er einen Mehrwert für Einheimische und Touristen und trägt zur Erhaltung des für Südtirol typischen Landschaftsbildes bei. Auf diese Weise übernimmt Matthias Verantwortung für die Zukunft des Landes und seiner Kulturlandschaft.

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Thema

Eine Kultur-landschaft, die vergleichbares sucht

Ein Bauer hat eine große Verantwortung für sein Land. Felder, Wiesen und Berghänge würden ohne ihn verwachsen und verwildern, die Artenvielfalt würde leiden. Durch die Bewirtschaftung und Landschaftspflege der Bauern entsteht ein attraktiver Lebensraum für Mensch und Tier. Die Bauern mähen die Wiesen, kümmern sich um die Tiere, die Almen und den Wald, der unter anderem auch Schutz vor Muren und Lawinen bietet. Zudem ist der ländliche Raum ein wertvoller Platz für Freizeit und Erholung, sei es für Einheimische wie Touristen. Gerade die Bergbauernhöfe spielen hier eine wichtige Rolle, denn Aktivitäten wie Skifahren, Langlaufen, Biken oder Wandern finden zumeist auf ihrem bäuerlichen Grund statt. Außerdem sorgen die vielen oftmals klein strukturierten landwirtschaftlichen Betriebe für die Instandhaltung von Wegen, Mauern und Zäunen und tragen so zur Erhaltung der traditionellen Kulturlandschaft bei.

Zahlen und Fakten

739.000

Hektar
Gesamtfläche

Dauerbesiedlungsgebiet
in Südtirol

484.000

Hektar
Nutzfläche

landwirtschaftliche Anbauflächen,
Wald, Wiesen und Weiden

65.000

Hektar
Wiesen

für Biodiversität und
gesundes Futter

97.000

Hektar
beweidete Almen

zur Bewirtschaftung von
alpinen Flächen und zum
Schutz vor Naturgefahren