Reportage
Direkt vom Hof
auf den Tisch
Mit eigenen Augen sehen, wo das Essen herkommt. Die vier Kinder von Manuela Wallnöfer haben es da einfach. Sie holen sich ihre Frühstückseier selber aus dem Stall, pflücken die Marillen eigenhändig vom Baum und wissen, wie die Schweine und Rinder, deren Fleisch sie auf den Teller bekommen, gehalten wurden. Für die Mutter und Bäuerin aus dem Vinschgau ist gutes, selbstgemachtes Essen eine Selbstverständlichkeit, für ihre Kinder auch. Das meiste, das bei der Familie täglich frisch auf den Tisch kommt, stammt nämlich vom eigenen Hof. Nur wenige Lebensmittel kommen aus dem Supermarkt.„In den eigenen Produkten weiß ich, was drinnen ist“, bemerkt Manuela Wallnöfer. Somit kauft die Familie auch relativ wenig zu. Getreideprodukte zum Beispiel, denn Getreide bauen sie nicht selber an. Dafür liefert die Familie Milch an die Genossenschaft, produziert Fleisch und verschiedene Wurstwaren vom Rind und vom Schwein, Fruchtaufstriche und Säfte, Eier, diverse Gemüse- und Obstsorten sowie Honig, für den Imker Florian Wallnöfer seine Bienenvölker arbeiten lässt.
Eine Vielfalt, die drei Generationen ernährt
Im Jahre 2005 haben Manuela und ihr Mann den Milchviehbetrieb von seinen Eltern übernommen. Im Laufe der Zeit haben sie umstrukturiert und ihr Bauernhof wurde einer der ersten, der auf Direktvermarktung setzte. Diesen Sommer wollen auch die beiden Söhne erstmals unter den Augen der Eltern ihr eigenes Gemüse anbauen. Sie machen gerade eine landwirtschaftliche Ausbildung und sind motiviert, in den Betrieb hineinzuwachsen.
Auf dem Hof helfen alle zusammen. Drei Generationen verfolgen das gleiche Ziel: Manuela, ihr Mann Florian, die beiden Buben mit 14 und 16 Jahren, die Mädchen mit 10 und 12 Jahren sowie die Großeltern und der Knecht Lois, der fast sein ganzes Leben am Hof verbracht hat und sogar in das Logo des Hofes integriert wurde.
Qualität und Frische überzeugen
Mittlerweile hat es sich herumgesprochen, dass es am Hof am Schloss gute Qualität gibt. Vor allem das Fleisch ist sehr gefragt. Frischfleisch gibt es nur auf Bestellung. In einem dem neuesten Standard entsprechenden Zerlegungsraum hinter dem Hofladen werden die Frischfleischpakete verpackt und Wurstwaren sowie Speck getrocknet und hergestellt.
Die Kunden vom Hof am Schloss kommen aus allen Teilen Südtirols und von weit darüber hinaus. Fahrten von mehreren Stunden nehmen sie in Kauf, um sich mit Fleisch einzudecken oder die Vinschger Marille zu erstehen. Viele Kunden kennen den Hof schon lange und schätzen es, dass „Das Bewusstsein der Menschen für „gescheites“ Essen komme immer mehr“.sie alles anschauen dürfen und sehen können, woher ihre Lebensmittel kommen. Sie machen sich die Mühe, sich damit auseinanderzusetzen, was sie einkaufen und konsumieren. Das Bewusstsein der Menschen für „gescheites“ Essen komme immer mehr, sagt Manuela Wallnöfer. Ein Hof wie der ihrige könne nur mit Qualität punkten, davon ist die Bäuerin überzeugt. Nur mehr produzieren, weil die Nachfrage da sei, komme dabei nicht in Frage. In dieser Größenordnung sei die Produktion noch übersichtlich und könne von der Familie selber übernommen werden. Natürlich sei der Hof noch in jegliche Richtungen ausbaufähig, obwohl er bereits sehr vielseitig ist und die Familie Wallnöfer immer auf der Suche nach neuen Wegen ist.
Auf Bauernmärkten gefragt
Mit alten, überlieferten Rezepten bei Säften, Sirupen und Fruchtaufstrichen kann Manuela Wallnöfer auch heute noch ihre Familie und ihre Kunden begeistern. So zum Beispiel macht die Familie aus einer alten Obstsorte wie der Quitte ein Gelee, das vielfach geschätzt wird, genauso wie das Schlehdorngelee, das schon fast in Vergessenheit geraten war. Auf den Bauernmärkten, bei denen die Familie vertreten ist, sind das gefragte Spezialitäten.
Urlauben am Hof mit köstlichen Zutaten
Durch die Ferienwohnungen und das Ferienhaus kommen auch Gäste zum Urlauben auf den Bauernhof. Die Lebensmittel aus Eigenproduktion finden da besonderen Anklang. Das Typische und die Qualität werden sehr geschätzt, sei es im Frühstückskorb oder beim gedeckten Frühstück mit überwiegend eigenen Produkten. Das frische Fleisch am Grill wird im Sommer regelmäßig zum Urlaubs-Highlight. Die meisten decken sich auch vor der Abreise noch im Hofladen mit Gutem aus dem Vinschgau ein.
Thema
Gesunde Ernährung mit hochwertigen Lebensmitteln
Bäuerliche Betriebe sind das Rückgrat der Lebensmittelproduktion in Südtirol. Sie tragen maßgeblich zu einer gesunden und hochwertigen Ernährung der Bevölkerung bei. Die Südtiroler Bauern produzieren auf verhältnismäßig kleinem Raum eine große Vielfalt und garantieren hohe Qualität. In Hofläden, auf Bauernmärkten und nicht zuletzt über die zahlreichen Genossenschaften sind diese hochwertigen Produkte auf kurzem, schnellem Weg erhältlich, wodurch sie länger frisch bleiben und geschmackvoller sind. Bei der Einkaufsentscheidung helfen Gütesiegel wie der „Rote Hahn“.
Zahlen und Fakten
240.000
Hektar
Landwirtschaftliche
Nutzfläche
für Anbau und Produktion
4.982
Viehbauern
für täglich frische Milch
1.014.000
Tonnen Äpfel
nur 2,5 % davon
blieben in Südtirol
5.400
Hektar
Rebfläche
für 40 Millionen
Flaschen Wein